Verschiedene Käufertypen


Wer ist der ideale Käufer für mein Unternehmen?

Diese Frage stellen sich wohl (fast) alle Unternehmer, die sich gerade in einem Verkaufsprozess befinden.

Im Allgemeinen werden drei Arten von Käufern unterscheiden: Privatinvestoren, strategische Investoren und Finanzinvestoren. Jeder Käufer definiert im Vorfeld bestimmte Investitionskriterien, anhand derer er seine Beteiligungen auswählt. Diese Kriterien beziehen sich beispielsweise auf die Größe des Zielunternehmens, die Branche oder die Region. Oftmals werden in diesen Kriterien auch bestimmte Unternehmen ausgeschlossen, in die der Käufer auf keinen Fall investieren möchte (zum Beispiel Start-ups, Immobilienfirmen). Ihre Investitionskriterien publizieren die Käufer meistens auf ihrer Webseite oder auf M&A-Plattformen, oder sie teilen Vermittlern wie M&A-Beratern die Kriterien für ihre Beteiligungsstrategie mit.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die drei Investorengruppen, die für KMU in Frage kommen: 

Der Privatinvestor (MBI/MBO) 

Privatinvestoren sind in der Regel Personen, die bereits erfolgreich in Managementpositionen gearbeitet haben und sich nun durch einen Unternehmenskauf selbstständig machen wollen. Ihr Ziel ist es, unternehmerische Freiheit erlangen. Dieser Käufertyp bevorzugt eine Firmenübernahme statt einer Neugründung, da er auf diese Weise ein funktionierendes Unternehmen erwirbt, bei dem der Proof of Concept bereits erfolgt ist.  

Privatinvestoren können entweder aus dem eigenen Unternehmen oder aus unternehmensexternen Kreisen stammen. Wenn ein oder mehrere Manager des eigenen Unternehmens dieses erwerben, spricht man von Management Buyout (MBO). Dadurch wird Kontinuität sichergestellt und Fachwissen über das Unternehmen geht nicht verloren. Externe Personen, die ein Unternehmen kaufen und dessen Leitung übernehmen, führen ein Management-Buy-in (MBI) durch.

Tipp: Prüfen Sie ihre Mitarbeitenden auf Interesse und Eignung für eine Unternehmensübernahme.

Der strategische Investor 

Strategische Investoren sind Unternehmen, die sich in der Regel in einem ähnlichen Markt oder entlang der Wertschöpfungskette des eigenen Unternehmens befinden. Die gängigsten Formen von Übernahmen, die bei Strategen in der Praxis zu beobachten sind, sind die horizontale und die vertikale Akquisition. Bei einer horizontalen Übernahme wird ein Unternehmen mit gleichartigen Produkten oder Dienstleistungen gekauft. Bei einer vertikalen Übernahme wird ein in der Wertschöpfungskette vor- oder nachgelagertes Unternehmen akquiriert, d.h. ein Kunde oder ein Lieferant.  

Strategen akquirieren aus den verschiedensten Beweggründen:

  • Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition durch Erhöhung des Marktanteiles 

  • Verbesserung der Logistikkette durch Integration von Lieferanten bzw. Kunden 

  • Diversifizierung der Produkt– bzw. Servicepalette 

  • Zugang zu neuen Märkten 

  • Zugang zu neuen Technologien  

  • Zugang zu neuen Kunden  

  • Übernahme von Fachkräften und Key Know-how (Acqui-hire) 

  • Wettbewerber oder Wettbewerbsprodukte „aus dem Markt nehmen“  

Strategische Investoren haben großes Interesse an der Realisierung von Synergieeffekten, die durch den Zusammenschluss zweier oder mehrerer Unternehmen realisiert werden können (zum Beispiel Economies of Scale/Scope oder die Reduzierung von Overhead-Kosten). Je stärker die Synergien zwischen Investor und Zielunternehmen ausgeprägt sind, desto höher ist auch der Aufpreis, den der Käufer bereit ist zu bezahlen. Ein weiterer Vorteil beim Verkauf an einen Strategen besteht meistens darin, dass dieser kaum Schwierigkeiten bei der Aufbringung des Kapitals zur Kaufpreisfinanzierung hat.  

Der Finanzinvestor 

Finanzinvestoren sind professionelle Käufer, die unter anderem in privat gehaltene Unternehmen investieren bzw. diese zur Gänze akquirieren. Zu dieser Käufergruppe zählen zum Beispiel Private Equity-Fonds, Family Offices oder Industrieholdings. Während Private Equity-Fonds einen begrenzten Investitionszeitraum haben (meistens zwischen 4 und 7 Jahren) und ihre Beteiligungen danach mit Gewinn wieder veräußern wollen, halten Family Offices und Holdings ihre Beteiligungen langfristig.

Finanzinvestoren sammeln Gelder von Großinvestoren wie Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften oder wohlhabenden Einzelpersonen ein, um diese dann gewinnbringend zu investieren. Meistens wird zusätzlich zu den Investorengeldern noch ein beträchtlicher Teil des Kaufpreises über Fremdkapital finanziert, um den Hebel auf das investierte Eigenkapital zu erhöhen. Diese Käufergruppe verfolgt eine renditeorientierte Strategie.

Finanzinvestoren unterstützen vielfach auch bei Wachstumsfinanzierungen und ungelösten Nachfolgeregelungen. Außerdem verfügen sie über ausreichend finanzielle Mittel und arbeiten höchst professionell.

Käufertypen im Überblick

Das Beste aus beiden Welten? 

Eine sehr beliebte Investoren-Konstellation erlaubt es, die Vorteile eines strategischen Investors mit den Vorteilen eines Finanzinvestors zu vereinen: Strategen, die von Private Equity-Firmen gehalten und aktiv gemanagt werden. Diese Investorengruppe, die im englischen als „Sponsor-backed Strategics“ bezeichnet werden, bringen eine einzigartige Mischung aus Vorteilen in die Käuferlandschaft ein. 

Immer mehr Finanzinvestoren verfolgen mit ihrem Fonds eine „Buy-and-Build“ Strategie: Sie kaufen ein Plattformunternehmen und akquirieren in weiterer Folgen rund um diesen Nukleus weitere, auch kleinere Unternehmen, die strategisch in diese Gruppe passen. Diese sogenannten Add-ons sollen dem Plattforminvestment zu einer größeren Wachstumsdynamik verhelfen und der Gruppe einen höheren Wert geben, als die Summe der einzelnen Unternehmen haben würde. Dies soll vor allem durch die Hebung von Synergien, einer höheren Marktmacht, Umsatzsteigerung durch Cross-Selling und dem Austausch von Know-how und Technologien erfolgen.  

Aufgrund dieser Wertsteigerungspotentiale ist der Finanzinvestor mitunter bereit, einen deutlichen Aufpreis für Übernahmekandidaten zu bezahlen. Zusätzlich hat dieser Käufer bereits Branchenkenntnisse und Transaktionserfahrung.

Schlussfolgerungen  

Jeder Käufertypzeichnet bringt spezielle Eigenschaften, Strategien, sowie Vor- und Nachteilen mit. Der passende Käufertyp sollte je nach Ausgangssituation und Transaktionsmotiv gewählt werden. Ein erfahrener M&A-Berater, der über ein breites Netzwerk an Investoren und Kaufinteressenten verfügt, kann hier am besten Unterstützung leisten.


Ein Überblick über Private Equity: Die verschiedenen Typen und ihre Unterschiede

Private Equity (PE) ist eine Anlageklasse, die eine Vielzahl von Investmentstrategien umfasst. Diese Strategien unterscheiden sich bezüglich Risiko- und Renditemerkmale sowie Anlageziele. Im Folgenden sind einige der gängigen Private Equity-Typen und ihre Unterschiede aufgeführt. 

Definition  

= Unternehmen, die Kapital von institutionellen Investoren, wohlhabenden Einzelpersonen und anderen Quellen sammeln, und damit in nicht öffentlich gehandelte Unternehmen zu investieren

Diese Gesellschaften erwerben in der Regel eine Beteiligung an einem Unternehmen, oft eine Mehrheitsbeteiligung, und suchen dann aktiv nach Möglichkeiten, das Unternehmen zu verbessern und zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn zu verkaufen. 

Ziele  

Im Allgemeinen zielen Private Equity-Gesellschaften auf Unternehmen ab, die eine solide Grundlage haben, jedoch Potenzial für Wachstum und Verbesserung bieten. PE-Gesellschaften besitzen sehr viel Erfahrung und verbessern das Unternehmen dann durch eine Reihe von Maßnahmen (zum Beispiel Optimierung der operativen Abläufe, Reduzierung von Kosten, Umstrukturierung der Führungsebene, etc.).

Verschiedene Typen  

PE-Firmen können verschiedene Investmentstrategien verfolgen, die gängigsten sind Venture Capital, Growth Equity, Buyout oder Mezzanine-Kapital. Jede dieser Strategien weit unterschiedliche Risiko- und Renditemerkmale auf und zielt auf verschiedene Arten von Unternehmen ab.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Typen nicht unbedingt streng voneinander getrennt sind. Viele Private Equity-Firmen wenden eine Kombination von Strategien an, um ihre Renditen zu maximieren. Beispielsweise investieren einige Buyout-Firmen auch in frühe Phasen von Unternehmen, während manche VC-Firmen sich auch in späteren Phasen von Unternehmen beteiligen.

Schlussfolgerungen  

Insgesamt ist Private Equity eine vielfältige Anlageklasse, die eine Reihe von Investmentstrategien umfasst. Jeder PE-Typ hat seine eigenen Risiken und Chancen und eignet sich für verschiedene Unternehmensphasen. Es ist wichtig, die Ziele, Risikobereitschaft und Anlagestrategie der PE-Gesellschaften sorgfältig zu prüfen, bevor ein (Ver-)Kauf abgeschlossen wird. 


Die Kunst des Geldverdienens: Wie Private Equity-Gesellschaften Renditen maximieren

Private Equity (PE)-Firmen sind Investitionsunternehmen, die Kapital von institutionellen Investoren und wohlhabenden Einzelpersonen sammeln und es in nicht börsennotierte Unternehmen investieren, um Renditen zu erzielen. Private Equity-Firmen können durch verschiedene Mechanismen Geld verdienen, die im Folgenden näher erläutert werden. 

  1. Kauf von Unternehmen und Verkauf mit Gewinn: Eine der bekanntesten Methoden von Private Equity-Firmen, um Gewinne zu erzielen, ist der Kauf von Unternehmen mit niedrigem Wert und deren Verkauf zu einem höheren Wert nach einer gewissen Zeit. Diese Strategie wird als „Buyout“ bezeichnet und ermöglicht es den PE-Firmen, die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen und es zu restrukturieren. Damit soll der Unternehmenswert gesteigert werden. Nach einigen Jahren wird das Unternehmen an andere Investoren oder über die Börse verkauft, um Gewinne zu erzielen. 

  2. Dividendenzahlungen: Private Equity-Firmen können auch durch Dividendenzahlungen von ihren Beteiligungen Geld verdienen. Dies geschieht, wenn das Unternehmen, an dem sie beteiligt sind, Gewinne erzielt und einen Teil davon als Dividende an die Aktionäre ausschüttet. PE-Firmen können durch diese Dividendenzahlungen regelmäßige Einnahmen erzielen. 

  3. Gebühren: PE-Gesellschaften erheben in der Regel Verwaltungsgebühren und Leistungsgebühren von den Investoren, die in ihre Fonds investieren. Verwaltungsgebühren werden auf das Kapital, das in den Fonds investiert wurde, berechnet, während Leistungsgebühren auf die Renditen berechnet werden, die über eine bestimmte Benchmark hinausgehen. Diese Gebühren können erhebliche Einnahmen für die PE-Firmen generieren. 

  4. Restrukturierung: PE-Firmen können auch Einnahmen aus der Restrukturierung von Unternehmen erzielen, an denen sie beteiligt sind. Durch die Umstrukturierung des Geschäftsmodells, die Senkung der Kosten oder die Optimierung der Produktion kann der Wert des Unternehmens gesteigert werden, was sich auf den Verkaufspreis auswirken kann. 

  5. Initial Public Offering (IPO): Eine andere Möglichkeit, um Gewinne zu erzielen, besteht darin, ein Unternehmen an die Börse zu bringen. Wenn ein Unternehmen, an dem eine PE-Gesellschaft beteiligt ist, einen erfolgreichen Börsengang hat, können die PE-Firmen ihre Anteile verkaufen und erhebliche Gewinne erzielen. 

Auch der Zeitpunkt des Verkaufs spielt für Private Equity-Firmen eine wichtige Rolle. Diese Gesellschaften haben in der Regel eine bestimmte Haltedauer für ihre Beteiligungen und streben an, das Unternehmen innerhalb dieser Zeit zu verkaufen, um einen angemessenen Gewinn zu erzielen. Die Haltedauer kann je nach Investitionsstrategie und Marktlage variieren. 

Schlussfolgerungen 

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass der Erfolg von Private Equity-Investitionen nicht garantiert ist. Die Strategien und Methoden, mit denen Private Equity-Firmen Geld verdienen, sind mit Risiken verbunden und erfordern eine sorgfältige Analyse und Planung. Einige Investitionen können scheitern, was zu Verlusten für die Private Equity-Firmen und ihre Investoren führt. 

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