Hindernisse beim Unternehmensverkauf


Potentielle Verkaufshemmnisse beim Unternehmensverkauf

Beim Unternehmensverkauf treten Hindernisse und Herausforderungen auf, die den Verkauf verzögern oder sogar zum Scheitern bringen können:

  1. Unklare Unternehmensbewertung

    Eines der größten Hindernisse beim Unternehmensverkauf ist eine unklare oder unrealistische Unternehmensbewertung. Sowohl eine Über- als auch Unterbewertung kann potenzielle Käufer abschrecken. Eine gründliche Analyse der finanziellen Kennzahlen, des Marktpotenzials und der Wettbewerbsposition ist entscheidend, um einen realistischen Verkaufspreis festzulegen. Die Unterstützung durch einen professionellen Experten kann hierbei äußerst hilfreich sein. 

  2. Mangelnde Transparenz

    Ein weiteres Hindernis ist die mangelnde Transparenz in Bezug auf Unternehmensdaten. Potenzielle Käufer möchten ein klares Bild über

    • die finanzielle Gesundheit des Unternehmens

    • laufende Verträge

    • Kundenbeziehungen

    • rechtliche Angelegenheiten

    Unzureichende Offenlegung kann das Vertrauen der Käufer beeinträchtigen und den Verkaufsprozess gefährden. Daher ist es wichtig, alle relevanten Informationen offenzulegen und gegebenenfalls mögliche Probleme rechtzeitig anzusprechen. 

  3. Abhängigkeit vom Inhaber/Management 

    Viele Unternehmen sind stark von ihrem Inhaber abhängig. Dies kann potenzielle Käufer verunsichern, denn mit dem scheidenden Unternehmer brechen auch wichtige Beziehungen und Informationsflüsse weg.

    Tipp: Bauen Sie frühzeitig ein eigenes Managementteam auf, um die Abhängigkeit des Unternehmens von Ihnen zu reduzieren.

  4. Komplexität der Transaktion

    Der Verkaufsprozess kann oft langwierig und komplex sein, insbesondere bei Unternehmen mit komplizierten Organisationsstrukturen oder internationalen Geschäftsaktivitäten. Dies kann den Verkaufsprozess verlangsamen. Eine professionelle Begleitung durch Unternehmensberater oder Rechtsanwälte kann hierbei helfen, den Verkaufsprozess effizient und reibungslos zu gestalten. 

Schlussfolgerungen

Hemmfaktoren beim Unternehmensverkauf können mit der richtigen Strategie und Herangehensweise bewältigt werden. Dazu zählen eine realistische Unternehmensbewertung, Transparenz in Bezug auf Unternehmensdaten, eine gut funktionierende Managementstruktur und eine professionelle Begleitung entlang des Verkaufsprozesses. Mit diesen Mitteln kann der Verkaufsprozess vereinfacht und der Erfolg der Transaktion erhöht werden.


Soll der Unternehmensverkauf vom Gesellschafter oder vom Geschäftsführer geleitet werden?

Beim Unternehmensverkauf gibt es einen „Kardinalfehler“, der den ganzen Verkaufsprozess zunichtemache machen und katastrophale Folgen nach sich ziehen kann:

Stellen sie sich vor, Sie haben die vielfach erteilten Ratschläge zum Aufbau einer Management-Nachfolge befolgt und haben sich in Ihrem Unternehmen bereits selbst als Geschäftsführer ersetzt, bevor Sie den Verkauf des Unternehmens in die Wege leiten.

Die positive Seite ist, dass ein Käufer das Unternehmen nun nahtlos fortführen könnte, ohne dass Sie weiterhin im Geschäft bleiben müssten.

Auf der anderen Seite müssen Sie jedoch den Verkaufsprozess unbedingt so steuern, dass dabei Ihre Motive und Wünsche als Gesellschafter die Hauptrolle spielen – und nicht die Motive und Wünsche des neu bestellten Geschäftsführers.

Der Motivkonflikt ist klassisch und wohlbekannt:

  • Sie wollen den Käufer, der den besten Kaufpreis und die beste Transaktionsstruktur anbietet – und der am besten zu Ihrer Firma passt.

  • Ihr Geschäftsführer will weiterhin Geschäftsführer bleiben, sein Gehalt maximieren und seinen Einfluss absichern. Ihre Motive und Wünsche spielen dabei eine untergeordnete, bis hin zu gar keiner Rolle.

Einen Verkaufsprozess, der unter dem Einfluss eines „Nicht-Eigentümer-Geschäftsführers“ steht, erkennen Se ganz eindeutig daran, dass jeder der in die nähere Auswahl genommenen Kaufinteressenten darauf besteht, dass der gegenwärtiger Geschäftsführer unbedingt „an Bord“ bleiben muss.

Wenn dies  der Fall ist, wissen Sie, dass Investoren-Gespräche zwischen Ihrem Geschäftsführer und den Kaufanbietern stattgefunden haben, bei denen Sie entweder wissentlich oder auch unwissentlich nicht dabei waren.

  • Wenn Sie wissentlich nicht dabei waren, haben sie entweder keinen oder einen schlechten M&A-Berater engagiert, der den Prozess nicht in der Hand hat. Oder Sie führen den Prozess selbst und verstehen nicht, worauf es dabei ankommt.

  • Wenn sie unwissentlich nicht dabei waren, dann hat Ihr Geschäftsführer Sie hintergangen. In diesem Fall müssen Sie den Geschäftsführer entlassen – auch wenn dies mitten im Verkaufsprozess schwerfallen kann.

In beiden Fällen müssen sie den Verkaufsprozess neu starten und die interessierten Käufer erneut zum Angebot einladen.

Tipp: Lassen Sie sich dabei von einem erfahrenen M&A-Berater unterstützen, der den Prozess professionell steuert. Wenn Sie den Verkauf dennoch in Eigenregie leiten wollen, sollten Sie als Gesellschafter ausschließlich selbst mit den Kaufanbietern verhandeln.

Ihr Geschäftsführer darf keinen der Kaufinteressenten ohne Ihre Anwesenheit treffen und auch nicht in anderer Form mit den Anbietern kommunizieren. Um dies sicherzustellen, können Sie dem Geschäftsführer schriftliche Anweisungen geben und diese von ihm unterschreiben lassen.

Sie sollten dieses Thema auf keinen Fall auf die leichte Schuler nehmen. Das Schadenspotenzial ist sehr groß und es kann sich dabei um strafbare Untreuehandlungen von Seiten Ihres Geschäftsführers handeln. Er haftet dann auch für den Ihnen daraus entstehenden Schaden. Wenn sie nur den geringsten Verdacht in diese Richtung haben, lassen Sie sich am besten rechtsanwaltlich beraten und brechen sie den Verkaufsprozess ab.


Generationenwechsel: Chancen und Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge

Eine Unternehmensübergabe bringt neue Perspektiven, aber auch Hürden mit sich. In diesem Artikel werden die verschiedenen Risiken und Chancen vor und nach einer Unternehmensnachfolge beleuchtet.  

Herausforderungen:

  • Komplexität und Vorbereitung: Die Planung einer Unternehmensnachfolge beinhaltet rechtliche, finanzielle, betriebswirtschaftliche und natürlich auch zwischenmenschliche Aspekte. Eine mangelhafte Vorbereitung kann zu Komplikationen führen und die Zufriedenheit der Übergabe mildern.  

  • Mitarbeiterakzeptanz: Ein neuer Eigentümer kann bei den Mitarbeitenden auf Widerstand stoßen, insbesondere wenn sich dieser in seinem Wesen und Auftreten stark vom vorherigen Eigentümer unterscheidet. Akzeptanz und Unterstützung des Personals sind jedoch wichtig, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

    Tipp: Die Einbindung der Schlüsselmitarbeitenden in den Verkaufsprozess fördert die Akzeptanz des neuen Eigentümers.

  • Strategische Anpassungen: Veränderte Marktbedingungen erfordern möglicherweise strategische Anpassungen. Dies kann eine große Herausforderung für den Nachfolger darstellen, insbesondere wenn dieser über weniger Erfahrung und Branchen-Knowhow verfügt als der vorherige Eigentümer. Generell ist zu empfehlen, dass der Übernehmer einen zukünftigen strategischen Plan für das Unternehmen vorlegt, bevor er dieses wirklich übernimmt. Damit kann überprüft werden, ob seine Pläne mit den Wünschen des bisherigen Eigentümer vereinbar sind.

  • Mentale Herausforderung: Schlussendlich stellt eine Unternehmensnachfolge für den bisherigen Eigentümer auch eine mentale Herausforderung dar, da dieser sein Lebenswerk loslassen muss. Der Prozess des Loslassens und auch die Suche nach einer anderen Beschäftigung können schwierig sein. Dies ist ein häufiger Grund, wieso Unternehmensübergaben gerne nach hinten verschoben werden.

    Tipp: Setzen Sie sich so früh wie möglich mit der Nachfolge Ihres Betriebs auseinander, da niemand weiß, was in der Zukunft passiert, und gesundheitliche Veränderungen schnelle Entscheidungen erzwingen können.

  • Nachfolgersuche: Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist eine weitere Herausforderung. Bei einer familieninternen Übergabe muss der Eigentümer die Entscheidung treffen, welchem seiner Kinder er sein Lebenswerk übergeben möchte und wie die anderen Kinder eventuell entschädigt werden.

    Versuchen Sie, diese Fragen so objektiv wie möglich zu beantworten: Wer ist am besten geeignet? Über welche Managementkompetenzen verfügt diese Person? Wie kann die Übergabe finanziell geregelt werden?

    Im Falle einer unternehmensexternen Übergabe sind diese Fragestellungen ebenso relevant. Zusätzlich ist die Einigung auf einen angemessenen Verkaufspreis zentral.

Chancen

  • Innovationspotenzial: Ein neuer Eigentümer bringt frischen Wind und neue Ideen in das Unternehmen. Innovationen können beispielsweise auf Produkt- und Dienstleistungsebene stattfinden oder auch im organisatorischen Bereich. Diese Maßnahmen bergen wichtige Wachstums- und Effizienzsteigerungsmöglichkeiten für das Unternehmen. Studien zeigen, dass es nach einer Übergabe in 88% der Unternehmen zu einem Digitalisierungsschub kommt.

  • Finanzielle Stabilität: Auch auf finanzieller Ebene bieten sich neue Chancen. Speziell bei externen Unternehmensnachfolgen wird neues Kapital zugeführt und so die finanzielle Stabilität des Betriebs abgesichert. Darüber hinaus können Kunden und Lieferanten näher ans Unternehmen gebunden werden, indem man das Gespräch mit diesen sucht und ihnen die Änderungen präsentiert. Dies erhöht das Vertrauen der Stakeholder in die Kontinuität des Unternehmens und Geschäftsbeziehungen werden fortgeführt werden.

  • Kontinuität und Erfahrung: Bei erfolgreicher Übergabe kann das Unternehmen von der Kontinuität und dem Erfahrungsschatz des früheren Eigentümers profitieren. Zum Beispiel dann, wenn dieser nach der Übergabe in einer beratenden Funktion für das Unternehmen tätig bleibt. Die bereits etablierte Marke, Kundenbeziehungen und Arbeitsabläufe bleiben so erhalten und können weiter ausgebaut werden, ohne dass der Nachfolger von vorne anfangen muss.    

Schlussfolgerungen

Jede Unternehmensnachfolge ist einzigartig und birgt Chancen und Herausforderungen. Eine umfassende und frühzeitige Planung ist daher von fundamentaler Bedeutung, um die Erfolgsaussichten zu maximieren und potenzielle Hindernisse zu überwinden. Eine Unternehmensübergabe kann bei erfolgreicher Durchführung neue Ideen und Kapital bringen, und die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens vertiefen.


Der Prozess des Loslassens: Schmerzhaft oder befreiend?

Als Unternehmer will man immer das Beste für sein Unternehmen. Dieses hat man von der vorherigen Generation übertragen bekommen, oder vielleicht sogar selbst gegründet, man hat Personal eingestellt und entlassen, viele Kunden- und Lieferantengespräche geführt, man ist durch Krisenzeiten gegangen und war stets bemüht, alles auf Erfolgskurs zu halten.

Irgendwann ist jedoch der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der Unternehmer aufgrund seines Alters, gesundheitlichen Gründen, oder wegen dem Wunsch nach mehr Freizeit oder neuen Aufgaben dazu entschließt, aus seinem Betrieb auszuscheiden und dieses an die nächste Führungsgeneration weiterzugeben. Dieser Prozess des Loslassens kann eine emotionale Achterbahnfahrt darstellen. In diesem Artikel geben wir Tipps, wie dieser Prozess erfolgreich gestaltet werden kann.  

Herausforderungen

Bevor der Unternehmer wirklich loslassen und sein Unternehmen an die nächste Generation übergeben kann, muss er sich zunächst einigen persönlichen Herausforderungen stellen. Dazu zählt, dass er sein Lebenswerk abgeben muss mit der Gewissheit, dass sich dieses in Zukunft verändern wird. Damit geht auch ein Machtverlust einher und meist hat der Unternehmer das Gefühl, sein Status in der Gesellschaft verändert sich nun.

Prozess 

Die Übergabe eines Unternehmens ist ein Prozess, der aktiv und bewusst gestaltet werden kann und soll. Dieser Prozess dauert in der Regel zwischen mehreren Monaten und einigen Jahren. Vor allem bei familieninternen Nachfolgen kann sich die Übergabe in die Länge ziehen. In der Planungsphase muss Klarheit und Konsens über das Ziel der Unternehmensübergabe geschaffen werden.

Hierbei ist es vor allem bei Familienunternehmen wichtig, die Angehörigen einzubeziehen und verschiedene Nachfolgemöglichkeiten zu diskutieren. Im weiteren Prozess wird das Unternehmen bewertet, verschiedene Dokumente müssen erstellt werden und Verträge aufgesetzt werden. Wenn diese Schritte mit Sorgfalt und Genauigkeit durchgeführt werden, steht einem reibungslosen Übergang vom alten zum neuen Gesellschafter nichts mehr im Weg.

Tipp: Teilen Sie Ihr Wissen mit dem neuen Unternehmer und geben Sie Kontakte weiter, damit keine Informationen verloren gehen.

Der bisherige Unternehmer hat nun die Chance, einen Neustart zu machen und sein Leben neu zu gestalten. Die Aussicht nach einem sinnstiftenden Leben nach der Übergabe reduziert die Wahrscheinlichkeit von kurzfristigen Rückziehern des Unternehmers, wenn dieser sich doch noch nicht bereit für das „Loslassen“ fühlt.

Ein geordneter Übergang bringt Kontinuität und Stabilität für alle Beteiligten, klare Perspektiven werden geschaffen und die Zukunft des Unternehmens wird aktiv gestaltet. Zumindest ein Notfallplan im Falle eines unvorhergesehenen Ausscheidens des bisherigen Unternehmers sollte in jedem Betrieb existieren. 

Schlussfolgerungen

Auch wenn Änderungsprozesse Angst auslösen können, ist es immer eine kluge Entscheidung, sich schon frühzeitig mit diesem Prozess auseinanderzusetzen und über eine geordnete Übergabe nachzudenken.

Die Unternehmensübergabe ermöglicht es, das Unternehmen neu auszurichten und zu optimieren. Eine geordnete Nachfolge ermöglicht Transparenz und vermeidet Streitigkeiten. Altlasten können aus dem Weg geräumt werden, die Unternehmerfamilie ist finanziell abgesichert und auch die betriebliche Zukunft ist sichergestellt. Daher ist der Prozess des Loslassens sehr befreiend und es empfiehlt sich, frühzeitig mit der Planung anzufangen.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Altgesellschafter nicht auch noch in Form von Ratschlägen oder Beratungsleistungen für das Unternehmen zur Verfügung stehen kann.  

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